Kleiner Kläffer? Fortsetzung
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Letzte Woche habe ich über das Bellen von Jamie geschrieben und ein Buch erwähnt. Der Titel des Buches ist „Das Bellverhalten der Hunde“. Geschrieben hat es Turid Rugaas. Sie ist eine international tätige Hundetrainerin und wurde bekannt, weil sie sich intensiv mit den Beschwichtigungssignalen von Hunden auseinander gesetzt hat.
Bellprotokoll
Um sich das Bellverhalten des eigenen Hundes genauer anzusehen, schlägt Frau Rugaas vor, ein sogenanntes Bellprotokoll zu führen. In dem Protokoll soll der Tag, die Uhrzeit, die Dauer des Bellens (in Minuten), der Ort und der Anlass protokolliert werden. Außerdem, welche Person dabei anwesend war. Ich habe zwar auch Buch geführt über das Bellen von Jamie, allerdings wesentlich weniger genau. Und noch etwas muss ich gestehen: Jamie hat eine Woche nach meinen Aufzeichnungen an einem Tag (eigentlich in zwei Stunden) mehr gebellt, als die ganze Woche vorher. Es war die Situation, die ihm am meisten zu schaffen macht. Viele Hunde ganz in der Nähe, zu denen er aber keinen Kontakt haben darf, und wo er nicht aus der Situation raus kann – in unsrem Fall eine Liegewiese am See, wo Hunde erlaubt sind.
Die Art des Bellens
Noch etwas ganz Entscheidendes habe ich in der Zeit, als ich Jamies Bellen beboachtet habe, nicht beachtet: Die Art des Bellens. Ist es ein Freudengebell (auch Erregungsbellen genannt), ein Warnbellen, ein Verteidigungsbellen, Angstbellen, Frustrationsbellen oder ein erlerntes Bellen. Die Art des Bellens ist nämlich ganz ausschlaggebend dafür, wie man als Hundehalter reagieren soll. Es ist allerdings nicht ganz einfach es einzuordnen, noch dazu wo es möglich ist, dass es auch eine Mischung von mehreren Belltypen gibt. Eine zum Buch gehörende CD, in dem die verschiedenen Belltypen zu hören sind, soll bei der Einordnung helfen. So einfach wie in der Theorie, ist es in der Praxis dennoch nicht. Das Bellen des Hundes ist ja nur einer der vielen Bestandteile seines Kommunikations-Repertoires. Winseln, Knurren, Heulen, Gestik, Mimik und das Verhalten des Hundes müssen richtig eingeordnet werden, um die Situation zu beurteilen.
Bellen als natürlicher Bestandteil des Ausdrucks
Turid Rugaas beschreibt nicht nur die Arten des Bellens, die Ursache und sinnvolle Verhaltensweisen des Hundeführers. Es wurde mir auch mehr und mehr bewusst, dass es keine allgemein gültige Reaktion gibt, die das Bellen unterbinden kann. Ja, dass es gar nicht sinnvoll ist, das zu tun. Das Bellen ist ein natürlicher Bestandteil des Ausdrucks eines Hundes. Er will damit der Umwelt etwas vermitteln. Genauso wie andere Säugetiere das machen. Allerdings wird das Bellen von Hunden von uns Menschen wesentlich weniger gut toleriert, als die Lautgebung anderer Tiere, wie zum Beispiel das Muhen von Kühen oder Miauen von Katzen.
Langanhaltendes Bellen von Hunden bringt Menschen deshalb so aus der Fassung, weil wir es nicht einordnen können. „Verstehen wir Menschen etwas nicht, neigen wir schnell dazu die Geduld zu verlieren und uns zu ärgern“, schreibt Turid Rugaas.
Das hilft aber weder dem Hund noch uns selbst. Jetzt, nach dem Lesen des Buches habe ich mehr Verständnis für das Bellen meines Hundes als vorher. Trotzdem fällt es mir oft immer noch schwer, es einzuordnen und in der richtigen Art und Weise zu reagieren. Zumindest weiß ich aber, dass Schimpfen das Problem nicht löst und dass kein Hund einen Knopf hat, mit dem das Bellen abgestellt werden kann. Und – dass das auch nicht sinnvoll wäre.
Einen erfolgreichen Tag!
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