Was ein Hund verstehen kann

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Beim Hundespaziergang hat mich einmal eine Frau gerügt, weil ich meinen Senior-Hund Filippo daran gehindert habe, etwas Undefinierbares – und für mich daher nicht nur grausiges, sondern potentiell gefährliches – vom Wegrand zu fressen. „Lassen Sie ihn doch!“ hatte sie gemeint. „Nein, ich lasse ihn nicht! Erst gestern hat mein Hund eine Spritze gegen Durchfall bekommen. Er hat Diät!“ Während ich dabei war mich zu rechtfertigen, weil ich mich als intolerantes, liebloses Frauchen hingestellt fühlte, nutzte mein Hund die Chance für einen zweiten Versuch das stinkende Etwas möglichst schnell in seinem Maul in Sicherheit zu bringen. Ich schrie gestresst: „NEIN!“ Die Dame war sichtlich amüsiert und meinte, ob ich denn glauben würde, dass ein Hund das Wort „nein“ verstehen könne.

Smart dog

Wenn sie wüsste, wie viele Wörter ein Hund lernen kann! Die Border Colli Hündin Chaser lernte in drei Jahren für mehr als 1000 Objekte die Bezeichnungen. Sie kannte sogar die Oberbegriffe der Gegenstände. Und sie war in der Lage, einen unbekannten Gegenstand, für den sie das erste Mal den Begriff hörte, aus den anderen bekannten Gegenständen herauszuholen. Das bedeutet, dass sie in der Lage ist, nicht nur die Begriffe zu lernen, sondern auch logisch zu denken.

Border Collis sind bekannt für ihre Intelligenz, aber es war vor allem das Training, das dazu geführt hat, dass die schlaue Hündin die Wörter gelernt hat. Ich habe einmal gehört, dass ein Hund ungefähr die Intelligenz eines zweijährigen Kindes haben soll. Für mich hinkt dieser Vergleich. Die Intelligenz eines Hundes daran festzumachen, wieviele Wörter oder andere menschliche Fertigkeiten wir ihm lernen können, soll tatsächlich über seine Intelligenz Auskunft geben?

Wir halten uns ja auch nicht für dümmer als Hunde, obwohl die meisten von uns ihre Sprache wesentlich schlechter verstehen, als sie unsere. Und obwohl sie Fähigkeiten haben, von denen wir nur träumen können. Das Riechzentrum im Gehirn von Hunden ist 40 mal größer als unseres. In seiner Entwicklung war das Riechen eben wichtiger als die menschliche Sprache zu verstehen. Und in unserer Entwicklung waren Wörter wichtiger als das Riechen.

Verstehen ohne Worte

Ganz davon abgesehen lernen Hunde (und auch andere anpassungsfähige Tiere) vor allem die nonverbalen Zeichen und Signale in der Kommunikation mit Menschen wahrzunehmen. Hunde sind in vielerlei Hinsicht viel sensibler als Menschen und nehmen die Signale von Menschen oft besser wahr, als die Menschen selbst. Das ist die Voraussetzung für die Arbeit von Assistenzhunden, die ihre Besitzer vor einem epileptischen Anfall oder einem Unterzucker im Blut warnen können.

Hunde spüren, wenn Frauchen oder Herrchen traurig ist, gestresst, aufgeregt oder sich freut. Hunde können sich außerdem in die Gedanken von Menschen hineinversetzen. Das setzt eine hohe kognitive Leistung voraus, die als „Theory of mind“ bezeichnet wird.

Und was ich für ganz besonders wichtig halte: Hunde kommunizieren viel eindeutiger und ehrlicher als wir Menschen. Sie verwenden keine doppelten Botschaften (etwas anderes mitteilen, als man denkt) wie wir Menschen. Wir erhalten also von unseren Hunden ehrliche und eindeutige Signale. Ob es an unserer mangelnden Intelligenz liegt, dass wir sie nicht richtig zu deuten wissen?

Hunde können vieles, was wir Menschen nicht können und ihre Intelligenz mit unserer zu vergleichen finde ich nicht sehr intelligent.

 

Einen erfolgreichen Tag!

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