Der tut nix!
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Ich musste zweimal mitansehen, wie mein Jagdhund-Mischling Filippo von einem anderen Hund angegriffen und verletzt wurde. Obwohl Filippo in beiden Fällen schon winselnd – oder eher schreiend – und blutend am Boden lag, haben die angreifenden Hunde nicht von ihm abgelassen. In einem der Fälle stand der Besitzer des anderen Hundes ein Stück weg und tat gar nichts. Im zweiten Fall, war die Hundebesitzerin nicht in unmittelbarer Nähe. Erst als sie meine Schreie hörte, kam sie und konnte ihren Hund dazu bewegen, von meinem abzulassen.
In beiden Fällen sind die angreifenden Hunde ohne Vorwarnung auf Filippo zu und haben sich in ihn verbissen. Meine Versuche, meinen Hund zu schützen, liefen ins Leere. Natürlich wäre es in so einem Fall das Beste, Ruhe zu bewahren und souverän zu handeln. Doch wenn ein fremder Hund zähnefletschend vor einem steht, ist es nicht einfach, die Nerven zu behalten – finde ich jedenfalls. Trotzdem ist es hilfreich, sich zumindest einmal theoretisch damit auseinander zu setzen, was zu tun wäre. http://partner-hund.de/info-rat/erziehungs-verhaltensprobleme/hilfe-mein-hund-wird-angegriffen
Dass aber auch ein erfahrener Hundekenner und Trainer möglicherweise in so einem Fall machtlos ist, hat sich gezeigt, als Filippo das dritte Mal gebissen wurde. Dieses Mal in der Hundepension, in der er schon oft gewesen war. Die Inhaberin war eine erfahrende Hundetrainerin und hatte das ihr anvertraute Rudel in der Regel fest im Griff. Bei diesem Angriff wurde Filippo am schwersten verletzt. Daraufhin habe ich mir geschworen, ihn nie wieder in so eine Situation zu bringen. Ich habe um alle Situationen und Hunde, die eine potentielle Gefahr darstellen, einen großen Bogen gemacht.
Bei jedem Kampf – wenn man das so nennen kann – war es immer nur mein Hund gewesen, der vom Tierarzt versorgt werden musste. Die anderen Hunde hatten nicht einmal einen Kratzer abbekommen.
Bevor Filippo das erste Mal gebissen worden war, war ich gutgläubig und tolerant anderen Hundebesitzern und Hunden gegenüber. Mittlerweile vertraue ich nicht mehr jedem Hund, der mir ohne Leine entgegen kommt. Und ich bin allergisch gegen Aussagen von Hundebesitzern, wie: „Die machen sich das eh untereinander aus“ oder „Der tut nix“, wenn ein anderer Hund gerade Anstalten macht, auf meinen loszugehen.
Filippo gehörte zu den Hunden, die oft von anderen gemobbt worden waren. Vielleicht war es seine Unterwürfigkeit oder irgendetwas anderes in seinem Verhalten, was dazu geführt hatte. Oder sein Geruch? Ich weiß es bis heute nicht. Er selbst war auf keinen Fall der Typ, der andere angestänkert hat.
Jamie ist anders: Er ist selbstbewusst und hat auch vor großen Hunden keine Angst. Und oft ist er auch frech anderen Hunden gegenüber. Er würde aber nie einen anderen Hund verletzen. Allerdings würde er sich ohne Zweifel gegen einen Angreifer wehren. Dummerweise vergisst mein Kleiner dabei, dass er nur vier Kilo wiegt und in einem Kampf mit einem großen Hund sicherlich den Kürzeren ziehen würde.
Wenn ich den Eindruck habe, ein anderer Hund ist im Begriff auf meinen loszugehen, hebe ich meinen Kleinen hoch, um ihn zu schützen. Mir ist egal, ob das erziehungstechnisch gesehen richtig ist. Denn in diesem Augenblick ist für mich ausschließlich wichtig, dass meinem Hund nicht die Kehle durchgebissen wird. Wenn dann der Hundebesitzer des unfreundlichen Hundes mir etwas mitleidig – angesichts meines offensichtlich fehlenden Wissens über Hundeerziehung – mitteilt, dass das „aber nicht gut ist“, dann bin ich nicht an einer Diskussion darüber interessiert. Wenn man sich sicher sein kann, dass der eigene Hund klar im Vorteil ist, hat man leicht reden.
Einen schönen Tag!
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