Jamie in der Hundepension
Letzte Woche war Jamie fünf Tage in einer Hundepension. Er bleibt dort bei unserem ehemaligen Hundetrainer Markus (www.dog-walker.at), den wir uns während der Therapiehundeausbildung organisiert hatten.
Markus arbeitet nicht nur als Trainer, sondern hat auch eine kleine Hundepension. In der Hundepension sind nur eine Handvoll Hunde, die Markus gut kennt. Die meisten davon sind regelmäßig bei ihm. Auch Jamie war schon ein paar Mal dort. Nicht nur tagsüber, sondern auch über Nacht. Manchmal auch für einige Tage oder eine Woche.
Schlechte Bindung?
Er flippt jedes Mal fast aus vor Freude, wenn wir zu Markus kommen. Ich bin augenblicklich vergessen. Er orientiert sich sofort an ihm. Auch während der Zeit dort vermisst er mich nicht. Das ist einerseits sehr entlastend, weil ich weiß, dass es ihm wirklich gut geht dort.
Andererseits lässt es mich manchmal an unserer Bindung zweifeln. Aber nachdem er auch vor Freude fast ausflippt, wenn ich ihn wieder abhole, gehe ich davon aus, dass er auch bei mir glücklich ist. Dass sich Jamie woanders sehr schnell wohl fühlen kann und so unkompliziert ist, ist ja auch ein gutes Zeichen.
Regeln, Spiel, Spaziergänge und Kuscheln
Jedenfalls kann ich die Zeit, die ich ohne ihn verbringe, sehr gut genießen oder mich auf etwas anderes konzentrieren. Ich weiß, dass er dort alles hat, was er braucht. Bei Markus gibt es Regeln, es wird gespielt und spazieren gegangen – auch im Freilauf, weil Jamie mittlerweile ganz gut abrufbar ist. Und auch auf das Kuscheln muss er dort nicht verzichten – nicht nur mit Markus, auch mit dessen gutmütiger Hündin Afra. Sogar das Bett des Hausherrn ist für Hunde in seiner Größe kein Tabu in dieser Hundepension.
Ich brauche also kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er nicht bei mir ist. Und ich habe auch den Eindruck, dass es ihm gut tut, wenn er sich ab und zu in ein (anderes) Rudel integrieren muss. Mit den anderen anwesenden Hunden kommt er gut klar, sagt Markus.
Gut aufgehoben
Ich bin sehr froh, dass Jamie so gerne auch mal ein paar Tage Urlaub von mir macht. Das war bei Filippo ganz anders. Habe ich ihn in die Hundepension gebracht, hat er schon gezittert, wenn ich dort angekommen bin und die Kofferraumtür aufgemacht habe. Es hat mir jedes Mal das Herz gebrochen, wenn ich ihn so gesehen habe. Auch wenn dann der Aufenthalt selbst (bis auf den letzten, bei dem er gebissen wurde) in der Regel problemlos verlaufen ist, war es jedes Mal eine Qual für mich, Filippo abzugeben.
Filippo war geprägt von seiner Vergangenheit. Jamie ist unbedarft und seine Unbeschwertheit macht es mir einfach, ihn woanders zu lassen. Genauso wie die Gewissheit, dass er dort die beste Pflege erhält, die ich mir für ihn vorstellen kann.
Einen schönen Tag!
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