Kastration? Das ist hier die Frage!

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Frühkastration?

Kastrieren lassen oder nicht – die Frage verfolgte mich, seit ich mich für Jamie entschieden hatte. Jamies erstes Frauchen, die Züchterin, ist von der Frühkastration überzeugt. Das bedeutet, dass der Hund schon vor Beginn der Geschlechtsreife kastriert wird – also ungefähr mit einem halben Jahr. Der Hund behält dann das kindliche Verhalten bei, wird also nicht richtig erwachsen. Das wollte ich auf keinen Fall.

Auch der Tierarzt hatte uns damals davon abgeraten. Er war grundsätzlich der Meinung, dass eine Kastration nur aus medizinischen Gründen erfolgen soll oder dann, wenn starke Verhaltensauffälligkeiten vorliegen. Das traf auf Jamie beides nicht zu.

Als Jamie rund ein Jahr war, wurde mir immer wieder von jemandem zur Kastration geraten, weil er in Anwesenheit von anderen Hunden sehr aufgeregt war. Ich war hin und her gerissen. Die Ratschläge in der Fachliteratur, von Fachleuten und Hundebesitzern, gingen stark auseinander. Ich las dann auch über die Möglichkeit einer vorübergehenden Kastration – dem Kastrationschip. Die Wirkung dieser chemischen Kastration dauert entweder ein halbes oder ein Jahr an – je nach eingesetztem Chip. Das Hormon in dem Chip löst sich in dieser Zeit nach und nach langsam auf und entfaltet seine Wirkung, die ganz ähnlich der Wirkung einer Kastration ist. In der Zeit kann man beobachten, wie sich der Rüde verhält und sich dann für oder gegen die „richtige“ Kastration entscheiden.

Kastrationschip

Ich habe also Jamie das Kastrationschip implantieren lassen. Allerdings ist es ihm ein paar Wochen später wieder „herausgefallen“. Eines Tages ist ein winziges, weißes, längliches Etwas in seinem Fell geklebt – genau da wo die Einstichstelle der Implantation noch zu sehen war.

Die Verhaltensänderung hatte daher nicht ein halbes Jahr, wie geplant, sondern nur ungefähr drei Wochen angedauert und eigentlich erst begonnen, nachdem ich das Chip in seinem Fell gefunden hatte. Jamie war einfach etwas ruhiger gewesen, hatte weniger gewinselt und war generell nicht so aufgeregt gewesen, wie sonst. Aber bald war diesbezüglich alles wieder beim Alten. Jamies Hoden hatten sich nach der Implantation des Chips innerhalb von zwei Wochen stark verkleinert. Sie blieben auch noch eine Weile so. Ungefähr eineinhalb Monate nach der Implantation, waren sie wieder so groß wie vorher.

Für mich war der kurze Zeitraum, in dem das Kastrations-Chip seine Wirkung entfalten konnte, zu kurz, um zu beurteilen, ob eine Kastration in Jamies Fall sinnvoll ist. Also ob er, wenn er kastriert ist, weniger Stress hat. Daher entschied ich mich dagegen. Dieses ganze Hin und Her ging mir schon auf die Nerven und ich dachte, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, dann möchte ich meinen Hund damit verschonen. Ich war davon überzeugt, an dieser Entscheidung festzuhalten. Und obwohl mir immer wieder jemand dazu geraten hatte, blieb ich dabei – bis zu dem Tag, an dem wir unseren verpatzen Praxiseinsatz hatten.

 

Einen erfolgreichen Tag!

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